Diese Rasse fällt unter den Begriff „Kampfhund“ und wird daher von vielen Menschen verachtend betrachtet. Aus diesem Grunde soll zunächst einmal eine kurze Richtigstellung zum Begriff „Kampfhund“ erfolgen. Ein sogenannter Kampfhund ist kein Killer, der harmlose Passanten angreift, sondern wurde in der Vergangenheit bei Hundekämpfen eingesetzt. Staffordshire Bull Terrier, kurz „Staff“ genannt, sind, genau wie ihre artverwandten American Staffordshire, ausgesprochen friedlich, verspielt und verschmust. Leider kommt es daher immer wieder vor, dass ein Staffordshire ein neues „Schmuseopfer“ entdeckt und freudig darauf zuläuft. Durch falsche „Meinungsbildung“ wird dies als Angriff gewertet.
Nach der vorangegangen Einleitung ist es nicht mehr verwunderlich, dass zu den wichtigsten Zuchtzielen der Staffordshire Bull Terrier Intelligenz, Menschen- und Kinderfreundlichkeit gehören. In Großbritannien ist er mit knapp 13.000 erfassten Hunden die fünfthäufigste Hunderasse. Während in vielen Ländern Europas die fälschliche Meinung vorherrscht, dass der Staffordshire Bull Terrier nur das eine Ziel verfolge, nämlich Menschen anzufallen, wird er in England erfolgreich für genau das Gegenteil eingesetzt: Als Rettungshund! Genau für diese Aufgabe bringt er die besten Voraussetzungen mit. Er ist furchtlos, tapfer, hartnackig und dabei 100% zuverlässig.( Den Vogel schießen dabei die Österreicher ab, die den Staffordshire Bull Terrier einerseits als gefährlichen Hund auf der Rasseliste führen, ihn aber andererseits ebenfalls als Rettungshund einsetzen.)
Die Rassestandards wurden im 20. Jh. zweimal geändert, was insbesondere ihre Größe betraf. So erreicht der Staffordshire Bull Terrier heute nur noch eine Widerristhöhe von 35,5 bis 40,5 cm. Das Körpergewicht blieb bei 11 bis 17 Kg, wodurch er heute wesentlich stämmiger ist, als ursprünglich. Das kompakte Kraftpaket kommt mit einem kurzen und breiten Kopf daher. Sein Fell kann fast alle Farben haben, gestromt, kombiniert oder einfarbig sein. Dabei ist es kurz und sehr pflegeleicht.
Seine guten Eigenschaften machen den Staffordshire Bull Terrier zu einem idealen Familienhund.
Auch wenn es den Anschein hat, als sei der Staffordshire Bull Terrier ein problemloser Hund, bei dem man nichts falsch machen kann, so ist er dennoch kein Anfängerhund. So problemlos, wie er sich Menschen gegenüber verhält, so heikel ist es bei der Begegnung mit anderen Tieren. Eine konsequente, aber wohl dosierte Erziehung ist absolut notwendig, um größere Probleme mit anderen Tieren vermeiden zu können. Trotz guter Erziehung kann es dennoch bei der Begegnung mit anderen Tieren zu blutigen Konflikten kommen. Während Menschen keine Probleme damit haben, beim Wirt einige „Deckel“ zu machen, lässt ein Hund, insbesondere ein Staffordshire Bull Terrier, keine Rechnung offen. Um größeren Schaden zu vermeiden, muss der Halter hier eingreifen. Für Anfänger ein gefährliches Unterfangen!
Auch wenn diese Hunde keiner Menschenseele etwas zuleide tun, so hat der Halter dennoch darauf zu achten, dass sich sein Hund keinen anderen Personen nähert. Diese würden den Wunsch des Hundes nach Streicheleinheiten nur falsch interpretieren, was am Ende zu weiteren Zeitungsenten führt.