Welpenschule

Hundeerziehung ist für unerfahrene Hundehalter nicht einfach. Zunächst muss der Welpe stubenrein werden. Entgegen der weit verbreiteten Unsitte sollte man die empfindliche Hundeschnauze nie in Urin oder Kot drücken. Wer den Hund beim Verrichten seines „Geschäfts“ im Haus erwischt, ermahnt ihn durch ein lautes „Pfui“ unmittelbar nach dem Missgeschick. Nur dann kann der Welpe diese Abstrafung seinem Fehlverhalten zuordnen. Jedes Mal wenn er seine Notdurft draußen verrichtet, sollte er dafür überschwänglich gelobt werden.

In der sogenannten Prägephase zwischen acht und sechzehn Wochen sind Welpen besonders lernfähig. Tierärzte empfehlen den Besuch einer Hundeschule bzw. Welpenschule als Voraussetzung für harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Tier und problemlosen Umgang mit Artgenossen. Sozialisation und Kommunikation stehen im Mittelpunkt der Hundeerziehung. Hund und Halter üben den richtigen Umgang in möglichst stressfreier Umgebung. Der Vierbeiner lernt in der Hundeschule andere Hunde kennen und mit ihnen zu kommunizieren. Diese Vielzahl neuer Eindrücke trägt dazu bei, dass der Hund auch in ungewohnten Situationen angstfrei und ohne Aggressionen mit Zwei- und Vierbeinern Kontakt aufnehmen kann.

Am Ende der Welpenschule sollte das Jungtier auf die Kommandos Sitz, Platz, Hier, Komm, Aus und Nein hören. Der Umgangston ist freundlich, aber bestimmt. Drill, Zwang und Gewalt sind in der Hundeerziehung fehl am Platz. Wichtig ist, dass man konsequent bleibt. Bettelei bei Tisch und andere Unarten sind von Anfang an zu unterbinden. Wer möchte, dass Bett und Sofa für den Vierbeiner tabu sind, darf kein Auge zudrücken. Man schickt den Hund sofort mit einem energischen „Pfui“ weg vom verbotenen Ort seiner Begierde. Andererseits müssen Neugier und Bewegungsdrang junger Hunde befriedigt werden. Da bieten Welpenspielstunde oder Welpenschule willkommene Abwechslung.

Auch zu Hause sollte das Lernen spielerisch geschehen. Es wird jeweils nur eine Übung absolviert und erst gelobt, wenn diese korrekt ausgeführt wurde. „Fein, gut gemacht, braver Hund“ erklärt man mit angenehmer Stimme aus vollem Herzen und unterstützt dies mit einem Leckerli oder dem Lieblingsspielzeug. Loben und Streicheln dürfen überschwänglich sein, aber niemals mechanisch erfolgen. Schon ein junger Hund merkt, ob die Begeisterung echt ist oder nur gespielt. Länger als zehn Minuten kann sich kein Jungtier konzentrieren. Man beendet das Training besser rechtzeitig mit einem Spiel. Dann wird der Welpe mit der Hundeerziehung angenehme Gefühle verbinden, statt aus Angst vor Strafe misstrauisch und furchtsam zu werden.