Hund bestrafen?

Hundeerziehung setzt nicht auf Bestrafung, sondern auf Verstehen des Hundes.Der Hundehalter kommt nach Hause und der Hund hat in der Zeit der Abwesenheit ein Chaos angerichtet. Die eigene Wut verleitet diesen schnell dazu, den Hund anzuschreien oder gar zu schlagen. Dies ist aber der falsche Weg, da der Hund die Bestrafung nicht mit seinem Fehlverhalten in Verbindung bringt. Bei der Welpenerziehung kann solches Verhalten sogar Fehlverhalten erzeugen.

Den Hund verstehen

Besser sollte man sich mit der Hundepsychologie und Hundeerziehung auseinander setzen. Vermutlich hat man einen Hund mit Trennungsangst. Hunde mit Trennungsangst zeigen noch andere typische Verhaltensweise: Sie lassen ihren Halter nicht den Raum verlassen, gelten daher oft als besonders anhänglich und treu. Wenn dieser dann die Wohnung verlässt, dreht der Hund durch. Das Zerstören von Gegenständen, Urinieren und sogar die Selbstverstümmelung sind Ersatzhandlungen um das innere Gleichgewicht zu wahren (wie beim Menschen etwa das Rauchen). Häufig kommt dies bei der Welpenerziehung vor.

Hundeerziehung

Eine Bestrafung würde genau die falschen Signale setzen: Der Hund bringt die Bestrafung mit dem Heimkommen des Halters in Verbindung und hat von nun an noch stärker das Bedürfnis, seinen Halter nicht aus den Augen zu lassen. Eine gezielte Hundeerziehung ist der einzige Weg. Hierzu gehört zunächst, den Hund weniger zu beachten. Gestreichelt wird er nur auf Initiative des Halters und unter keinen Umständen, wenn er nach Aufmerksamkeit bettelt. Außerdem muss der Hund einen Platz der Ruhe haben, den er auch nicht verlässt, wenn der Halter mal kurz den Raum verlässt. Hilfreich kann auch ein Stubenzwinger sein, an den der Hund behutsam gewöhnt werden muss. Bei der Welpenerziehung kann von Anfang an hierauf zurückgegriffen werden. Auf Abschiedsrituale und freudiger Begrüßung beim Heimkommen sollte verzichtet werden, damit das Alleinebleiben etwas Normales wird.