Wer ist hier der Chef? Die Rangordnung Hund

Situationen mit Hundebesitzern, die von ihren Tieren hilflos durch die Gegend gezerrt oder gar gebissen werden und sich am Ende zur völligen Verwirrung des Hundes teilweise nicht anders zu helfen wissen als durch Schreien, Prügel und Einsperren – ebenso häufig wie überflüssig.

Hunde sind wie ihre Vorfahren – die Wölfe – Rudeltiere. Ein Rudel muss reibungslos funktionieren, um überleben zu können, deshalb hat es die Natur so eingerichtet, dass sich alle instinktiv nach einem Leittier oder Alphatier richten. Dieses Prinzip der Rangordnung Hund ist jedem Hund – unabhängig von der Rasse – angeboren. Auch für ihn gilt: wenn niemand anderes Führungsansprüche anmeldet, melde ich welche an. Und dann muss sich Herrchen oder Frauchen eben unterordnen – es sei denn, es wird eine andere Rangordnung Hund ausgehandelt. Auch bei den Wölfen werden meist Kämpfe ausgetragen, um ein starkes, intelligentes Alphatier zu bestimmen.

Jeder Hundebesitzer muss demnach so früh wie möglich – aber ohne Gewalt – klar machen, dass er der Chef ist; wenn er sich nur freundlich-nachgiebig oder uneindeutig verhält, tanzt ihm das Tier auf der Nase herum und richtet möglicherweise sogar Schaden an. Bei größeren Rassen ist es besonders wichtig, bereits im Welpenalter nicht alles zu erlauben und dem Hund feste Kommandos beizubringen. Dann geht in der Regel auch eine Deutsche Dogge oder ein Pitbull-Terrier brav „bei Fuß“ und hört aufs Wort.

Für den Hund ist das keine Qual, sondern etwas ganz Natürliches. Deshalb kann einem Welpen problemlos spielerisch Gehorsam beigebracht werden. Gewalt ist nicht nur verboten, sondern auch völlig unzweckmäßig – Tiere lernen viel besser durch Belohnung. Wenn man sie sanft lenkt und jedes Mal, wenn sie gehorchen, lobt und streichelt, verhalten sie sich bald freiwillig richtig. Besser als Füttern mit Leckerbissen eignet sich vor allem Spielen als Belohnung, diese Methode wird beispielsweise auch bei Spürhunden eingesetzt.

Mit einem neuen Hund sollte man bei der Klärung der Rangordnung Hund sofort wenige klare, kurze Befehle einüben („Sitz“, „Platz“, „bei Fuß“), diese durchgängig verwenden, die Reaktion in passendem Tonfall kommentieren (mit „Brav“, „Nein“, „Aus“, „Pfui“) und Wohlverhalten belohnen. (Ein Gebrauchshund lernt nach und nach noch zusätzliche Befehle.) Bald bestätigt das Tier die Rangordnung dadurch, dass er seinen Herrn immer öfter prüfend anschaut, bevor er etwas tut.

Hilfe zum Thema Rangordnung Hund kann man dabei von Experten bekommen, auch in Form eines Kurses in einer Hundeschule, wo man übt, Hunden ihre Unarten spielend auszutreiben.